Gedichte

Gedicht

Ein Stern für alle Zeiten

Normalerweise geben wir es an,

was für uns eine Orientierung bieten kann.

Da kann man etwas erschauen

und hat das Gesehene hernach zu verdauen.

Es verdichtet sich dabei unser Sinn.

Wir sind nicht umhingekommen,

zu sagen, dass wir ein Glück dabei vernommen haben.

Oh, es gibt ja solche Gaben.

Das ist allemal drin.


Doch die vielen Zeiten,

zu welchen die Menschen miteinander streiten,

haben auch einen Gehalt mit sich gebracht.

Da ist es finster in der Nacht

und des Tages hell, gell!

Was uns davon eine Erfüllung bringt,

machen wir stets fest.

Das ist etwas, worauf man sich verlässt,

aber es ist auch etwas, um was man ringt.


Offenburg, den 31.03.2020

Gedicht

Besinnung

Die Endlichkeit wäre eine Macht,

welche dem Menschen eine Bedingtheit verschafft.

So hat er bald alles, doch das allein nur für kurze Zeit besessen.

Darum führt er eine Klage

gegen das Schicksal, ohne Frage.

Doch ist es uns nicht allen so ergangen?

Alle Menschen bangen.

Es ist so trist, jenes eine Leben.

Kaum einer kann sich das vergeben.

Kaum einen gibt es, welcher etwas Besseres hat als so etwas.

Uns macht es keinen Spaß.

Ja, weil kaum jeden Tag die Sonne scheinen kann,

müssen wir es lernen, damit gerecht umzugehen.

Derweil ist es so, dass weiterhin solche Winde wehen,

viele Tage vergehen,

Welten verschwinden und Welten erstehen.

Da währt alles bei uns an.

Derweil geht das Leben weiter,

alle sind zuerst noch froh und heiter.

Doch dann, nach einem eitlen Überschwang,

nach einem Überhang von Kräften und Säften

ist uns selten noch Wohl zu Mute gewesen,

es erlischt in uns die Glut

und es folgt der Niedergang.

Man möchte davon genesen.

Fein! - Es scheint alles an uns endlich zu sein.

Mit ernster und bedrückter Miene sind wir da verblieben,

Schatten suchend, Rast und Liebe

und werden grauer, Jahr für Jahr.

Alles ist so sonderbar.


Karlsbad-Langensteinbach, den 26.04.2016

Gedicht

Das endlos Endliche

Das Dasein ist so mürbe.

Ich bin ins Dunkel der Nacht gekrochen,

sie ist angefüllt mit loser Endlichkeit.

Wann ist für mich endlich die Zeit gekommen

um aufzustehen,

ein Licht zu sehen

und nicht mehr unterzugehen?

Gedicht

Urvertrauen

Priorität Eins im Leben hat es, seinen Feinden zu vergeben.

Erst dann, wenn so etwas geschehen ist, spürst Du, wer Du eigentlich bist.


Eine Vorbereitung auf das Leben sei es, seinen Feinden zu vergeben.

Der große Feind im Innern soll Dich dabei als Erster kümmern.


In gleichem Maße, wie er Dich verführt, wird er von Dir kontrolliert.

Da suchst Du eines Tages jenen Frieden, welchen es auch gilt anzustreben.


Beherrschst Du Dich dann so, wirst Du einmal auch wieder froh.

So hast Du schließlich doch erreicht, dass Dein Dasein wieder Dir gleicht.


Rühre Dich, das ist mein Wort, auf dass ein Segen treibt Dich um.

Bestehe hier, an diesem Ort, und sei nicht länger dumm.


So wird all das, was Du bist, auch Dir dazu gereichen.

Da kannst Du endlich damit beginnen, ein gutes Fahrwasser zu erreichen.


Was dann kommt, heißt 'Happy End'. Ein Film, der ist bald aus.

Schon längst bist Du da eingepennt, hast Ruhe hier im Haus.


Ach Lebenslicht, was drängst Du mich zum Verzicht und hast dabei doch der Fortuna Angesicht.

Sonderbar, mal bist Du uns so greifbar nah und dann doch wieder nicht.


Offenburg, den 05.10.2018

Gedicht

Analytische Gebrechen

Trefflich sollen die Worte sein,

doch trefflich ist für mich nichts gewesen,

was ich erhalten habe.

Manch einer hat etwas von mir kritisiert,

manch einer hat nichts davon kapiert.

Dann sind die Menschen auf mich losgegangen.


Besudelt hat man mein Leben.

Dabei habe ich es gut gemeint.

Vereint sind da die Stimmen der Leute zu vernehmen gewesen,

als man mich ausgelöscht hat.

Satt habe ich mittlerweile so manches davon,

vieles würde nichts Brauchbares für mich sein.


Darum habe ich davon gesprochen,

was ich gerne habe.

Ich habe es zurecht benannt,

was mir eingekommen ist.

Die Gründe davon hat man mir vorgeworfen.

Trotzdem habe ich alles belassen.


Was auch immer für mich wahrgewesen ist,

habe ich erhört.

Keine Macht soll mir gegeben sein?

Was wäre, wenn es diese eine gewesen ist,

dass ich auffinden kann,

was mir eingekommen ist?


Das habe ich getan,

es ist von sich aus bei mir erschienen.

Somit bin ich einfach und klar.

Alles ist so wunderbar.

Das ist genug und gut zu gebrauchen.

Damit erkenne ich etwas an.


Offenburg, den 03.06.2022

Gedicht

Haltung

Was spinne ich mir zusammen?

Was davon ist wahrgewesen?

Mein Körper ist übersäht mit Schrammen.

Ich habe meine Schmerzen an diesen abgelesen.


Da zeichnet mich das Leben.

Ich habe allem und jedem bereits seine Schuld vergeben.

Vergessen habe ich jedoch nichts davon.

Ich erinnere mich an das Geschehene schon.


Das hat mir gar nicht gutgetan.

Ich ziehe meine Kräfte an.

Ich halte meinen Pflug gerade.

Im Leben zu scheitern wäre schade.


Offenburg, den 12.11.2022